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[openrailwaymap] Bericht von der Einfachbahn-Mappingparty (Michael Reichert)

Eckhard M ecki12345 at gmail.com
Wed Nov 6 13:27:14 CET 2019


Hallo zusammen,

vielen Dank für die Zusammenfassung! Leider konnte ich bei der Party nicht
dabei sein. Auch ich mappe seit einigen Jahren für OSM und ORM. Im
Gegensatz zu sonstiger Infrastruktur ist die Zugänglichkeit von
Eisenbahnstrecken für den Laien nicht so einfach, da man an viele
Streckenteile nicht rankommt oder darf. In letzter Zeit nutze ich daher
sehr gern als Basis zum Mappen aktuelle Videos von Führerstandsmitfahrten,
von denen es bei Youtube doch einiges in aktueller und guter Qualität gibt.
Zum Mappen von Signalen und Hektometersteinen hilft das gut.

Schlecht finde ich, dass auf der Karte unter
https://www.openrailwaymap.org/ Änderungen
in hohen Zoomlevels derzeit verzögert abgebildet werden. Aber auch da
scheint ja mit CartoCSS
was neues in Arbeit zu sein.

Herzliche Grüße und hoffentlich bis zur nächsten Party,

Eckhard (EM311)


Am Mi., 6. Nov. 2019 um 12:00 Uhr schrieb <
openrailwaymap-request at openrailwaymap.org>:

> ---------- Forwarded message ----------
> From: Michael Reichert <osm-ml at michreichert.de>
> To: openrailwaymap at openrailwaymap.org
> Cc:
> Bcc:
> Date: Tue, 5 Nov 2019 22:30:07 +0100
> Subject: [openrailwaymap] Bericht von der Einfachbahn-Mappingparty
> Hallo,
>
> ich hatte zugesagt, von der Einfachbahn-Mappingparty in Frankfurt am
> Main am 12. September 2019 zu berichten.
>
> Es waren insgesamt etwa ein Dutzend Teilnehmende, davon vier Mapper
> (Peter Reinhart, Rainero, Echoray und ich). Die übrigen waren
> Mitarbeiter von DB Netz, davon viele mit dem Geoinformationsmanagement
> betraut.
>
> Nach einem Einführungsvortrag von Peter, der die Motivation von OSM und
> OpenRailwayMap sowie ein paar grundlegende Begriffe erläuterte, teilten
> wir uns in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe streifte über den Bahnhof
> Frankfurt-Höchst, die andere über den Bahnhof Frankfurt-Rödelheim. Es
> wurden nur öffentlich zugängliche Anlagen betreten. Vor Ort wurde
> erklärt, wie die Daten erhoben werden, bevor es zurück ins Büro ging.
> Dort wurde demonstriert, wie die Daten in OSM eingepflegt werden.
>
> In der Kürze der Zeit ist natürlich keine umfassende oder intensive
> Einführung möglich. Viel dürfte nicht hängen geblieben sein, aber das
> kann man in der kurzen Zeit auch nicht erwarten – und es war auch nicht
> das Ziel, zu schulen, sondern einen Einblick in die Datenerfassung und,
> Motivation und das Vorgehen engagierte Mapper. Leider ließ es sich nicht
> vermeiden, den Eindruck zu hinterlassen, dass das Beitrage von
> Eisenbahninformationen zu OSM anspruchsvoll ist. Derartige Klagen waren
> vereinzelt zu hören. Als ehrenamtliches Projekt ist jedoch nicht alles
> leistbar.
>
> Interessant waren die Perspektiven auf OSM/OpenRailwayMap.
> Beispielsweise wurde einigen Teilnehmern erst während der Veranstaltung
> klar, dass die erhobenen Informationen nicht automatisch in OSM laden,
> sondern manuell eingetragen werden müssen. Vielleicht hilft das, die
> Vorstellungen über OSM zu korrigieren und ermöglicht uns in Zukunft
> vielleicht Zugriff auf Datensätze, die für uns wirklich von Nutzen sind.
>
> Peter schilderte als Mitarbeiter des DB Projekts Stuttgart–Ulm, dass er
> für Überlegungen zur Infrastruktur der Zukunft auf OSM-Daten
> zurückgreift, weil das Beschaffen von Ist-Daten oft vergleichsweise
> aufwändig ist. Echoray berichtet, dass er als Ersteller von Strecken für
> Zugsimulatoren auf OSM zurückgreifen muss, weil es kaum frei zugängliche
> Informationen für Externe gibt. Für zahlreiche Anwesende schienen sich
> nicht so sehr dieses Zugänglichkeitsproblems bewusst zu sein. Anders
> kann ich mir die Frage nicht erklären, warum wir als Datenquelle denn
> nicht die Daten der DB verwenden würden. Die Antwort der anwesenden
> Mapper war natürlich, dass wir erstens keinen Zugriff und zweitens nicht
> die erforderliche Nutzungserlaubnis haben.
>
> Am meisten Einblick in die Perspektive Außenstehender auf das
> Eisenbahnmapping in OSM bot jedoch eine Frage nach dem Sinn und Zweck
> ehrenamtlichen Bahnmappings. Wozu wolle man denn überhaupt OSM-Daten im
> Bahnbereich verwenden bzw. weshalb erfasse man überhaupt bahnbezogene
> Daten in OSM, wenn weder die inhaltliche Korrektheit noch die
> Lagegenauigkeit garantiert sei und man die Daten nicht für
> sicherheitskritische Anwendungen verwenden könne. Mein Einwand war,
> dass, wie Peter und Echoray aufgezeigt haben, der Zugriff auf DB-Daten
> vielen erschwert oder gar unmöglich ist. In solchen Fällen (insbesondere
> DB-Externe) ist man froh, dass man überhaupt Informationen hat. Außerdem
> gibt es genügend Anwendungsfälle, bei denen kleine Ungenauigkeiten nicht
> von Bedeutung sind. Nicht jeder stellt Buchfahrpläne für
> Triebfahrzeugführer auf. Was stört es, wenn die Langsamfahrstelle in OSM
> 10 Meter später beginnt, wenn man nur näherungsweise Fahrtzeiten
> berechnen möchte oder grobe Konzepte entwirft?
>
> Im Rahmen der Veranstaltung haben wir, die anwesenden Mapper, erläutert,
> welche Datenbestände für uns von hilfreich wären – und u.U. auch nicht
> allzu schwierig freizugeben. Die DB verfügt über eigene Luftbilder, über
> die anwesenden Nutzer meinten, sie seien Welten besser als das, was wir
> von Bing, DigitalGlobe & Co. bekämen. Anhand des freigegebenen
> Frankfurter Luftbilds konnte ich demonstrieren, was mit hochwertigen
> Orthophotos möglich ist.
>
> Ebenfalls für OSM und das Eisenbahnmapping nützlich wären
> Videobefahrungsdaten des Streckennetzes. Eine neue Befahrung erfolgt
> derzeit für ein neues Streckenkunde-Portal [1]
>
> Seit sechs Jahren mappe ich Eisenbahninfrastruktur in Deutschland, vor
> vier Jahren war ich zuletzt als OSM-/OpenRailwayMap-Vertreter bei DB
> Netz zu Gast. Es hat sich ein bisschen was verändert, wir haben ein paar
> wenige Datensätze als freie Daten im Open-Data-Portal (Streckenachsen,
> Brücken, Tunnel, Kilometer, Bahnübergänge, Betriebsstellen). Die
> Gespräche im Rahmen der Veranstaltung – teils auch von Kollege zu
> Kollege – haben auch mir Einblicke als Außenstehender in das
> Geodatenmanagment bei DB Netz gegeben. Leider bin ich den Eindruck nicht
> los geworden, dass abseits einzelner Leuchttürme (z.B. Einfachbahn) von
> Aufbruch oder Fortschritt fast nicht die Rede sein kann. Dinge sind
> umständlicher als nötig, Informationen werden mehrfach erfasst, weil es
> innerhalb des Unternehmens keine Kultur des Daten-Sharings gibt und
> Selbsthilfe (Zweiterfassung) einfacher ist. Ich habe den Eindruck
> gewonnen, dass von einzelnen Ausnahmen (hallo Einfachbahn!) abgesehen im
> letzten halben Jahrzehnt im Groben und Ganzen Vieles beim Alten
> geblieben ist und sich der Aufbruch in die Zukunft bislang um
> unbestimmte Zeit verspätet hat. Ein Unternehmen, das #Klimakrise sei
> dank, mit höheren Transportleistungen auf seinem Netz zu tun haben wird,
> sollte jedoch nicht die Herausforderungen der Zukunft mit den
> Grundsätzen der Vergangenheit angehen. Stattdessen sollte
> Innovationsfreudigkeit und Modernisierung – wenigstens
> unternehmensintern – gebräuchlicher werden.
>
> Ich wünsche mir, dass die Veranstaltung allen etwas Mut zur Innovation
> und vorsichtigem Brechen mit alten Konventionen in den bundeseigenen
> Mobilitätsinfrastrukturverwalter gesprüht hat.
>
> Mein Dank für die Einladung und Verpflegung geht an das
> Einfachbahn-Team, das als Bindeglied nach außen Denkanstöße für beide
> Seiten geliefert hat.
>
> Viele Grüße
>
> Michael
>
>
>
> [1] Fragt mich nicht nach dem offiziellen Projekttitel, aber diverse
> Tweets mit dem Hashtag #Streckenkunde von Nicht-Triebfahrzeugführern
> geben einen oberflächlichen Einblick.
> https://twitter.com/hashtag/Streckenkunde
> https://twitter.com/DB_HardCoRe/status/1067394151967281152
> https://twitter.com/dbsystel/status/1022462098826297345
> https://twitter.com/dbsystel/status/1022812599216467968
>
> _______________________________________________
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> Openrailwaymap at openrailwaymap.org
> https://lists.openrailwaymap.org/mailman/listinfo/openrailwaymap
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