Am 14.06.2015 um 14:48 schrieb Michael Reichert:
Hallo Daniel,
Am 2015-06-14 um 14:21 schriebdanmey(a)web.de:
> Was mir dabei aufgefallen ist: Wenn man Hektometertafeln, die an
> Oberleitunsmasten hängen, mappt, dann ist der Wert bei
> /railway:position/ ja um ein paar Meter inkorrekt.
Dazu gibt es railway:milestone:catenary_mast=yes. Das sagt dem
Datennutzer, dass die Tafel an einem Masten hängt und es sich um eine
gerundete Angabe handelt. Daselbe gilt, wenn railway:position=* an
railway=level_crossing, railway=station/halt/signal getaggt ist. Da muss
der Auswerter entsprechend Schätzungen für die Lage(un)genauigkeit
(entlang der Strecke) annehmen.
An manchen Hektometertafeln steht auch eine genaue Entfernungsangabe in
kleiner Schrift unten rechts. Das taggt man als railway:position:exact=*.
All das
weiß ich, siehe unten.
> Wenn wir aber die Daten aus der NRW-Grundkarte übernehmen, nehmen
wir ja
> denselben /key/, obwohl wir dann den (mehr oder weniger) exakten Wert
> taggen.
Etwas Gutes (NRW-Grundkarte) als etwas Schlechteres zu verkaufen, ist
besser, als etwas Schlechtes als etwas Gutes zu verkaufen.
Das Problem ist mMn die
Vermischung: Man kann sich bei railway:position
(ohne exact) nicht sicher sein, ob es sich um einen gerundeten Wert
handelt oder der Wert mehr oder weniger genau ist.
Es geht nur unter Betrachtung eines anderen Tags. Und das ist es, was
ich inkonsequent finde.
> Also: Bei einer Auswertung von/railway:position=*/ hat man immer die
> Ungewissheit, ob der Wert nun exakt ist (bei nicht elektrifizierten oder
> mit Stromschiene elektrifizierten Strecken oder bei anderen verwendeten
> Quellen wie der Grundkarte) oder nicht exakt (bei Tafeln an
> Oberleitungsmasten).
> Für mich ist das eine Inkonsistenz im Modell.
> Klar, man hat die Möglichkeit, über die
> Tags/railway:milestone:catenary_mast=yes/ oder /railway:position:exact/
> abzuleiten, dass in dem Fall /railway:position/ nicht exakt ist.
>
> Aber folgerichtiger fände ich es, entweder:
> - den gerundeten Wert von Hektometertafeln an Oberleitungsmasten mit
> /railway:position:not_exact/ oder ähnlich zu taggen und den genauen Wert
> mit 3 Nachkommastellen mit /railway:position/ (ohne /exact/)
> oder:
> - bei Vorhandensein von Quellen wie der Grundkarte den entsprechenden
> Wert mit /railway:position:exact/ eintragen.
Es genügt nicht, nur railway:position*=* zu betrachten. Gute
Positionsbestimmungstools, die für die einzelnen Hektometertafeln
unterschiedliche Genauigkeiten annehmen, betrachten auch den Kontext.
Wäre es nicht
leichter, wenn man einfach eindeutige Tags (gerundet oder
exakt) hätte?
Dazu gehört auch source=*. Wie wäre es denn, wenn wir
source="DGK5
NRW-Atlas" taggen, wenn die Tafel aus dem NRW-Atlas stammt?
Es ist hier ganz
sicher sinnvoll, einen source-Tag dran zu setzen.
Aber für die Auswertung kann man sich doch nicht drauf verlassen, dass
dort ein maschinenlesbarer source-Tag ist, aus dem man die Genauigkeit
von railway:position ableiten kann.
Außerdem habe ich Zweifel, ob die Angaben in der Grundkarte wirklich
so
genau sind. Ich habe zwar mal im Studium gelernt (ist erst zwei Jahre
her), dass die Grundkarte lagetreu und nicht generalisiert ist, aber ich
weiß nicht, ob man das beim Vermessungsamt bei den popeligen
Kilometersteinen so genau genommen hat … :-)
Wir sollten nur erfassen, was vor Ort (bzw. in der Quelle) vorhanden
ist. In Kartenwerken (und allgemein in der Geodäsie) gibt die Anzahl der
Dezimalen die Genauigkeit an.
So machen wir das in OSM aber nicht.
Bei ele-Tags mit zig Nachkommastellen muss man eher mit einer völlig
unüberlegten Übernahme der Angabe aus dem GPS-Gerät rechnen als mit
einer Genauigkeit im Sub-Milimeterbereich
(
http://taginfo.openstreetmap.org/tags/?key=ele&value=1540.199951). Aber
das nur am Rande.
Ein Schild, das nicht an einem Oberleitungsmasten hängt, oder ein
klassicher Stein, bei denen muss ja davon ausgegangen werden, dass sie
tatsächlich (mehr oder weniger) genau an der Stelle stehen, die dem
eingetragenen Wert entspricht. Aber darum taggen wir doch nicht mit
r:p=15.2*00*, am durch mehr Nachkommastellen mehr Genauigkeit anzuzeigen.
Die Kilometerangaben aus der DGK5 sollten IMHO nur eine
Rückfallebene
sein, falls man die normalen Hektometertafeln nicht gut mappen kann
(z.B. kein Personenverkehr, verschattet, Hochgeschwindigkeitsstrecke, …)
Viele Grüße
Michael
VG, Daniel
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