Hallo,
On So, 2015-05-24 at 20:56 +0200, Michael Reichert wrote:
gerade bin ich dabei meine Videos der Strecke Hagen–Siegen
auszuwerten.
Da die Strecke in NRW liegt, stehen mehr Quellen als üblich zur
Verfügung. Neben den Bing-Bildern gibt es:
- 10 cm Orthophotos der Metropolregion als WMS (nur Hagen–Hohenlimburg)
- 40 cm Orthophotos des NRW-Atlas als WMS
- digitale Grundkarte (1:5000) des NRW-Atlas als WMS
All das wird automatisch in JOSM angeboten. Gerade die digitale
Grundkarte ist für die Sesselmapper unter uns ein Blick wert. Sie
enthält nämlich die Hektometrierung der Bahnstrecken. Alle 500 Meter
findet man ein auf der Spitze stehende Quadrat mit einem schwarzen
Punkt. Daneben steht die Entfernung. Es scheint die genaue Position
(d.h. nicht wie bei den Tafeln an den Oberleitungsmasten gerundete
Angaben) zu handeln.
danke für den Hinweis. Ich habe mal auf der Angertalbahn die
Hektometertafeln mit der DGK 1:5000 ergänzt [1]. Anhand von einzelnen
selbst erkundeten und mit GPS lokalisierten Tafeln/Steinen konnte ich
verifizieren, dass die in der Karte eingezeichneten Positionen stimmen.
Auf dieser Strecke war das eine ziemliche Hilfe, weil das Mappen der
Hektometertafeln sonst nur schwer möglich ist. Die Strecke liegt nämlich
in unwegsamen Gelände mitten im Wald (in einem Tal). Dazu wird die
Strecke nur von Güterzügen befahren, weshalb keine Mitfahrt möglich ist,
und wegen fehlender Oberleitungsmasten lassen sich die genauen
Positionen nur schwer ohne GPS-Messung ermitteln (die wiederum ohne
legale Begehbarkeit der Strecke und aufgrund der Vegetation schwierig
ist).
Nach ein paar Tagen Arbeit liese sich damit eine Grundabdeckung
bzgl.
Hektometertafeln erreichen (und die übrige Energie in wichtigere
Aufgaben (Signale + Höchstgeschwindigkeiten) stecken).
Meiner Meinung sollten auf elektrifizierten Strecken aber nur die vollen
Kilometerangaben mit dem NRW-Atlas gemappt werden, da nur diese Tafeln
in der Realität vorkommen. Die 0,5er Tafeln existierten praktisch nicht
als Tafeln an Oberleitungsmasten.
Bei der Angertalbahn war das dagegen anders. Diese Strecke ist nicht
elektrifiziert und ich habe vor Ort gesehen, dass dort die Tafeln in
500m-Abständen aufgestellt sind.
Übrigens lassen sich so auch gut Kilometersteine von ehemaligen Strecken
erfassen. Ein Teilstück der Angertalbahn, das demontiert und teilweise
bereits zum Radweg umgebaut wurde, war in der Karte noch mit
Hektometertafeln eingetragen. ;)
Die Hektometrierung ändert sich i.d.R. nicht, da Trassenverlegungen
selten sind. Trotzdem schadet ein Kontrollblick auf die Luftbilder nicht.
Die digitale Grundkarte ist nicht generalisiert und eignet sich damit
hervorragend für Lagekorrekturen, *auch in Tunnels* und verschatteten
Bereichen. Bitte beachtet, dass aufgrund des fortschreitenden Abbaus von
Gleisanlagen (insbesondere Nebengleise) die Datengrundlage nicht die
neuste ist. :-)
Apropos Luftbilder und Abbau von Gleisen: Die historischen Luftbilder
des NRW-Atlas eignen sich übrigens sehr gut, um alte Streckenverläufe zu
mappen. Auf den historischen Orthophotos sind die Gleise noch sehr gut
erkennbar, während auf aktuellen Luftbildern oft alles zugewuchert ist.
[1]
http://www.openstreetmap.org/changeset/31572547
Gruß
Alex